Gustav Heumann jun.

25.Juni 1900

Der Arbeitskreis Aktives Gedenken in Dietzenbach erinnert an

Gustav Heumann jun.

Gustav Heumann jun. wurde am 25. Juni 1900 in Dietzenbach geboren. Er war das dritte von 5 Kindern des ersten allgemeinpraktischen Arztes in Dietzenbach, Dr.med. Gustav Heumann sen. und seiner Ehefrau Elisabeth geb. Schimpff aus Gettenau in der Wetterau.

Praxis und Wohnung der Familie Heumann waren ab 1895 in der Bahnhofstraße. Später baute er eine Villa mit Praxisräumen in der Darmstädter Str.97 (an der Auffahrt zum Wingertsberg, die Dorfbewohner sagten am „Dokderbeerg“.

Gustav Heumann jun. hatte beim Hessischen Forstamt die Laufbahn eines Forstbeamten eingeschlagen. Er 1918-1919 zum Militärdienst eingezogen worden und hatte beim Infanterieregiment Nr.117 in Mainz gedient. Sein letzter Dienstgrad war Fahnenjunker. Er hatte Auto- und Motorradführerscheine erworben.

Er hatte in München studiert, dort die ersten öffentlichen Auftritte des frühen Politikers Adolf Hitler beobachten können und dessen radikalpolitisches antisemitisches Verständnis kennengelernt. Von diesen Veranstaltungen wurde auch Gustav Heumann jun. angezogen.

Gustav Heumann jun. hatte Ende Januar 1923 in München auch den ersten Reichsparteitag der NSDAP wahrgenommen, konnte deren antiparlamentarisches und antisemitisches Parteiprogramm kennen, und war am 17. Februar 1923 – er war damals 23 Jahre alt – der NSDAP und der SA beigetreten. Er zählte also zur „alten Garde“ der NSDAP.

Gustav Heumann jun. wurde nach der Machtergreifung der NSDAP als Forstassessor nach Berlin versetzt und nahm eine Wohnung in Berlin-Tiergarten.

Am 1. April 1933 erneuerte er seine Mitgliedschaft in der NSDAP und erneuerte am 1. Mai 1933 auch seine SA-Mitgliedschaft. Ab dem 15. Januar 1934 wurde er als Schiessreferent eingesetzt und gleichzeitig zum Oberscharführer befördert.

In den 1933er Jahren heiratete er Anna Maria geb. Bösel. Die Ehe blieb kinderlos.

Die NSDAP machte im Jahre 1939 eine parteistatistische Erhebung. In dem hierfür erstellten Formular gab Gustav Heumann jun. in der Frage nach seiner Tätigkeit als politischer Leiter an, in der Ortsgruppe Schill, Kreisleitung IV. Berlin, Hauptstellenleiter im Amt für Organisation zu sein.

Gustav Heumann jun. starb am 30. November 1969.

<Die Lebensgeschichte von Gustav Heumann jun. kann ausführlich nachgelesen werden bei Horst Schäfer, „… und tilg nicht unser Angedenken  –Recherchen zum Bewahren der Würde der NS-Verfolgten Dietzenbachs“, S.596 ff>

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