Paul Günter Heumann

11. September 1906

Der Arbeitskreis Aktives Gedenken in Dietzenbach erinnert an

Paul Günter Heumann

Paul Günter Heumann wurde am 11.September 1906 in Dietzenbach geboren. Er war das fünfte von 5 Kindern des ersten allgemeinpraktischen Arztes in Dietzenbach, Dr.med. Gustav Heumann sen. und seiner Ehefrau Elisabeth geb. Schimpff aus Gettenau in der Wetterau.
Praxis und Wohnung der Familie Heumann waren ab 1895 in der Bahnhofstraße. Später baute er eine Villa mit Praxisräumen in der Darmstädter Str.97 (an der Auffahrt zum Wingertsberg, die Dorfbewohner sagten „am Dokderbeerg“.

Paul Günter Heumann besuchte von 1912 bis 1915 die Volksschule Dietzenbach, anschließend das Gymnasium in Offenbach a.M. Dort machte er im Herbst 1926 Abitur. Nach Studien an den medizinischen Fakultäten der Universitäten Berlin und Frankfurt a.M. bestand er im Juli 1932 sein ärztliches Staatsexamen. Danach wirkte an Krankenhäusern in Mannheim, Langen und Seligenstadt. Im Juni 1933 erhielt er seine Approbation.

Paul Günter Heumann war am 15.März 1933 im Alter von 26 Jahren in die NSDAP und in die SS eingetreten und machte Dienst im Stabe I/33 in Darmstadt.
Er hatte sich mit Edith Mudra aus Bad Orb verlobt und musste nun als SS-Mitglied die Heiratsgenehmigung dieser NSDAP-Organisation einholen. Zur Untersuchung seiner sog. Rassereinheit unterzog er sich mehreren familiengenetischen Befragungen und ärztlichen Untersuchungen durch Beauftragte des Rasse- und Siedlungshauptamtes Berlin. Im Oktober 1934 stellte der Reichsführer SS fest, daß gegen seine Heirat keine rassehygienischen Bedenken bestünden. Darauf durfte er heiraten.
Dr.med. Paul Günter Heumann wohnte im Jahre 1934 in Dietzenbach, in der Hindenburgstr.97, heute wieder Darmstädter Strasse, im Hause seiner Eltern, wirkte in der Arztpraxis seines Vaters mit und engagierte sich hier in den Folgejahren kommunalpolitisch für die örtliche NSDAP. Im September 1937 zog er für die NSDAP in den Gemeindevorstand der Gemeinde Dietzenbach ein.

Dr.med. Paul Günter Heumann wurde am im November 1936 vom SS-Sturmmann zum SS-Rottenführer befördert worden und im März 1939 in die Dienststellung eines SS-Führers der Sanitätsstaffel III/2 eingetreten. Er war nach Kriegsbeginn hauptberuflich in der Waffen-SS organisiert und hatte sich freiwillig an die Ostfront hatte verlegen lassen. Dort war er am 22. Dezember 1941 gefallen.
Er hinterließ einen Sohn Gustav Klaus, der mit seiner Familie an der Hessischen Bergstraße lebt.

Eine Straße in der Stadtmitte Dietzenbachs trägt seit 1997 den Namen Dr.Heumann-Weg.

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